Groupware   lässt sich schwer klassifizieren, da sie stark anwendungsbezogen und   somit verschiedene Kriterien gleichzeitig erfüllen müssen.
5.1.  3K-Modell:
Hier wird unterstellt, dass die Groupware Systeme die Koordination, Kooperation und Kommunikation unterstützen. Je nachdem, was einer Unterstützung bedarf werden die jeweiligen Groupwaresysteme eingesetzt. 
So wird die Kommunikation durch Konferenz- und Nachrichtensystemen unterstützt. 
Die Koordination wird mit Hilfe von Koordinationssystemen, wie bspw. der elektronische Kalender  vorangetrieben.
Die Kooperationsunterstützung erfolgt über bspw. elektronische Sitzungsräume.
  
                  Abb. 2: 3K – Modell
5.2. Raum-Zeit-Matrix
Die Einteilung in Raum- und Zeitmerkmale ist die am weitesten verbreite Einteilung der Groupware und stellt auf die Aufhebung der räumlichen und zeitlichen Barrieren ab.   Dafür erfolgt eine Einteilung in rein synchrone und rein asynchrone   Kooperationen bzw. die Ermöglichung beliebiger Synchronitäten. 
Synchrone Kommunikation bedeutet, dass diese zur gleichen Zeit, aber an unterschiedlichen Orten stattfindet. 
Eine asynchrone Kommunikation meint den zeitlich differenzierten Informationsaustausch. 
 
                        
          Abb. 3: Raum – Zeit – Matrix 
5.3. Anwendungsorientierte Funktionsklassen 
5.3.1. Kommunikationssysteme und Informationssystem
a) gemeinsame Informationsräume
Diese Groupwaresysteme unterstützen die Verwaltung und Verteilung von Daten und Materialien zur gemeinsamen Nutzung.
Dies sind bspw. Bulletin Board Systeme,   d.h. elektronische schwarze Bretter. Diese hier gesammelten und nach   Themen archivierten Daten werden dem Leser bei Bedarf zur Verfügung   gestellt, so dass sie als Inserate oder Diskussionsforen genutzt werden   können. Auf die dort eingestellten Beiträge kann der Nutzer zugreifen   und eigene hinzufügen.
Auch das verteilte Hypertextsystem, d.h.   ein rechnerunterstütztes Informationssystem durch dessen Struktur eine   Vernetzung entsteht, ist ein Beispiel für gemeinsame  Informationsräume.  Dies ist z.B. das Internet oder Intranet.  
b) E-Mail 
Die   elektronische Post ist als Basis - Kommunikations - Infrastruktur,  auch  entgegen der Meinung einiger Autoren, die e-mail sei keine   Groupware-Applikation, ein grundlegender Bestandteil jedes   Groupwaresystems und die meist genutzte Groupware-Komponente. 
Die   Informationen werden in Schriftform über WLAN, WAN, Intra- oder   Internet versendet. Meldungen werden somit erstellt, versendet,   empfangen und angezeigt sowie mit einem Betreff und Dateianhängen   versehen und sind nach Datum oder Absender sortierbar. Die Informationen   werden auf einem Mail-Server abgelegt und sind zu jeder Zeit und an   jeden Ort abrufbar. Eine weltweite Kommunikation über lokale Netzwerke   und internationale Datennetze ist damit möglich.
 
c) Konferenzsysteme
Eine zeitgleiche Kommunikation erfolgt über Konferenzsysteme, so dass Dienstreisen und Arbeitszeiten gespart werden sollen.
 Computerkonferenzen:
Die Gruppenmitglieder teilen sich lediglich über e-mails und Chats mit.
Somit sind Gestik und Mimik des Konferenzteilnehmers nicht sichtbar.
Audiokonferenzen:
Dies können Telefonkonferenzen sein,   so dass der Tonfall ein Indiz für das Befinden des anderen Teilnehmers   ist. Ein nachträgliches Abhören der Konferenz ist hier möglich.
Videokonferenzen:
 Hier   erfolgt ein akustischer und visueller Informationsaustausch unter   Verwendung gemeinsamer Vorlagen, Bilder und Dokumente statt. Das sog.   Screen Sharing System erlaubt somit eine synchrone Bearbeitung des   gemeinsamen Materials. Heute gibt es die sog. Desktopkonferenzen, bei denen man nicht mehr seinen Arbeitsplatz verlassen muss aufgrund der Nutzung speziell ausgerüsteter PC´s. 
d) Mischformen
Groupware, die sowohl synchrone und asynchrone Kommunikationinstrumente beinhaltet, ist ICQ.   Hier erfolgt einerseits ein asynchroner Informationsaustauch durch   Hinterlegung von Nachrichten, wie bei den e-mails und ein zeitgleicher   Austausch, wenn der Nutzer online ist, so dass ein synchrones Chatten   stattfinden kann. 
5.3.2. Koordinierungssysteme
Groupware - Koordinierungssysteme sind einzelne Aspekte des Workflow – Managements (s.o) und das Konversationssystem.
Diese administrationsunterstützenden Systeme sind bspw. elektronische Gruppenterminkalender mit dem Termine der Gruppenmitglieder, Raumbelegungspläne und gemeinsame ToDo-Listen verwaltet und wiederkehrende Termine, Besprechungen oder Geburtstage angezeigt  werden können.
   
5.3.3 Kooperationssysteme
a) elektronische Sitzungsunterstützung
Dies   findet bei face-to-face Sitzungen der Führungskräfte Anwendung, zur    Verbesserung der Effizienz und Effektivität der Sitzung. Sie   unterstützen individuell und gruppenbezogen die Sitzungsplanung,   Ideenfindung, Ideenauswahl und Ergebnisanalyse und erleichtert   Entscheidungs-, Abstimmungs- und Konfliktlösungsprozesse durch das   Bereitstellen von Arbeitsplatzrechner für die Teilnehmer. Hier erfolgt   ein Wechsel von anonymer systembezogener Kommunikation und offenen   Diskussionen während der Meetings statt, dessen Ergebnis auf einer   elektronischen Schautafel (shared whiteboard) präsentiert werden. 
b) Dokumentenmanagementsysteme 
Dies   sind öffentliche Ordner, die von Mitarbeitern nach Bekanntmachung der   Sicherheitsrichtlinien verschiedener Abteilung genutzt werden können  und  dienen der kurzen Ablage sowie der langfristigen Archivierung von  Daten  in diesen. Somit müssen die Dokumente nicht mehr in Papierform transportiert werden, so dass ein schneller Informationsaustausch möglich ist, der die Gruppenarbeit fördert und unterstützt. 
c) Gruppeneditoren
Diese   werden eingesetzt, wenn mehrere Benutzer an einem gemeinsamen Dokument   arbeiten. Dadurch werden die Nutzer auf dem jeweiligen Stand der   Bearbeitung gehalten, so dass keine Isolation eintritt. 
 
   
5.3.4. Intelligente Agentensysteme
Dies sind Computersysteme, die in einem definierten Arbeitsplatzbereich zu einem eigenständigen Verhalten in der Lage   sind. Sie überwachen Arbeitsprozesse und Gruppensitzungen, Suchen   selbständig Informationen in Datenbanken und Filtern und Sortieren   eingehende e-mails, so dass sie Aufgaben der Gruppenmitglieder   übernehmen.
Sie sind somit autonom, d.h. sie arbeiten unabhängig von Benutzereingriffen, proaktiv,   so dass Initiativen bestimmte Aktionen des Agenten auslösen. Weiterhin   kommuniziert der Agent mit anderen Agenten, reagiert auf   Umgebungsänderungen und lernt aufgrund vorheriger Entscheidungen, so   dass sie lernfähig und anpassungsfähig sind.  
Mobile Agenten sind nach der Übertragung auf einen anderen Rechner auch von diesem ausführbar, so dass die Mobilität zum Ausdruck kommt. 
 Die hiermit ermöglichte Interaktion zwischen den Groupware-Systemen   spart Kosten und Zeit. Insbesondere die Informationsvermittlung in   Suchmaschinen im Inter- und Intranet profiteren von diesen Agenten. 
                       Abb.4: Funktionsklassen
                             
                       
Quellen: Burger , Groupware, S. 19-20   
             Metzler, Groupware Systeme,S. 4-10
             Dier / Lauterbach, Groupware, S. 40
             Bornschein – Grass, Groupware und computergestützte Zusammenarbeit,
              S. 20-23
            
             Abb. 2:  Software für verteilte Systementwicklung  
                         <www-ivs.cs.uni-magdeburg.de/~dumke/STV/STVeDev.html>  
                         letzter Aufruf am 21.11. 2010, 14.40 Uhr 
  
           Abb. 3: Geiger, Open-Source-Groupware - Überblick,Kategorisierung,
                         Auswahl und Installation  
                        <www.rppr.de/infopool/groupware/node10.html>
                        letzter Aufruf 21.11.2010, 15.05 Uhr 
           Abb. 4:  VCC: Grundlagen  
                        <vcc.zih.tu-dresden.de/vc/grundlagen/online-collaboration.php>
                        letzter Aufruf 21.11.2010, 14.46 Uhr